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Möchten Sie sich über unser Heilpädagogisches Wohnen informieren? Oder sich mit uns zu Ihren bei uns aufgenommen Kind austauschen?

Wir sind gerne für Sie da!

Heilpädagogisches Wohnen in Aschau

Die Erziehung behinderter Kinder stellt Sie als Eltern häufig vor hohe Anforderungen. Wir bieten Ihrem Kind mit unserem Heilpädagogischen Wohnen in Aschau einen Platz, um gemeinsam mit Anderen zu leben, bei ganzheitlicher Betreuung und mit verständnisvollen, zugewandeten Ansprechspartnern. Fast wie zuhause - eine Wohngemeinschaft.

Bei uns leben mehrfach- und schwerstbehinderte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Alle haben Mehrfachbehinderungen, primär liegt eine Körperbehinderung zu Grunde. Die Wohngruppen sind nicht an die Schulferien gebunden und in der Regel ganzjährig geöffnet.

Wir nehmen bereits Kinder im Kleinkindalter in unser Haus auf. Sie verlassen unser Haus wieder als junge Erwachsene, wenn sie ihre Schulpflicht in dem unserem Hause angeschlossenen, privaten Förderzentrum für Körperbehinderte erfüllt haben.

Wir verstehen unser Angebot als eine ergänzende Maßnahme, die Sie als Eltern entlastet. Ein regelmäßiger Austausch und Kontakt mit Ihnen ist wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit.

Kind im Zentrum Chiemgau - wo Kinder wachsen.

Ganzheitliche Betreuung

Durch eine enge Zusammenarbeit mit dem Privaten Förderzentrum Aschau und den angegliederten Fachdiensten (Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie, Psychologischer Dienst) bieten wir Ihrem Kind oder Jugendlichen eine ganzheitliche Betreuung.

Wohnen, Leben und gemeinsames Erleben

Neben Wohnen, Essen, Schlafen und der medizinischen Versorgung erleben unsere Bewohner:innen gemeinsam viele Aktivitäten:

Spass und gemeinsames Spielen, Sport, Tanzen, Klettern - gemeinsames Einkaufen und Kochen.
Aber auch Ausflüge nach München, Salzburg und die nähere Umgebung sowie mehrtätige Ferienreisen sind geboten.

Wer seine Ruhe haben und sich zurückziehen möchte - das geht natürlich auch.

Unser Ziel: Selbstverantwortliches Leben

Unser Ziel ist, unsere Bewohner:innen zu einem selbstverantwortlichen Leben innerhalb der Grenzen der Behinderung zu befähigen. Dies schaffen wir durch gezielte heilpädagogische Unterstützung und Angebote.

Alle Maßnahmen haben das Ziel, die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen soweit wie möglich zu einem selbstbestimmten und erfüllten Leben zu befähigen und ihnen die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen. Aus dieser übergeordneten Zielsetzung leiten sich mehrere fundamentale Teilziele ab, die das konkrete Handeln im Alltag bestimmen:

  • Das Erreichen von psychischem Wohlbefinden
  • Die Übernahme sozialer Verantwortung
  • Das Erreichen größtmöglicher Selbstständigkeit
  • Die Entfaltung kognitiver Entwicklungsmöglichkeiten
  • Die Integration in ein soziales Netz
  • Das Erreichen von körperlichen Wohlbefinden

Professionelle Betreuung rund um die Uhr

Unser Tagesablauf sieht aus, wie ein gewöhnlicher Alltag. Allerdings bieten wir als Mehrwert professionelle Betreuung mit einem ganzheitlichem Konzept.

Vom Wecken bis zum Schulbeginn

Um 6:00 Uhr ist unter der Woche Wecken angesagt. Beim Zähne putzen, Toilettengang, Ganz- oder Teilkörperpflege unterstützen wir soweit nötig, geben aber auch die Zeit, dies selbstständig oder mit Teilunterstützung durchzuführen. Nach einem gemeinsamen Frühstück begleiten wir unsere Bewohner:innen in das Private Förderzentrum Aschau zur Schule. Dort verbringen sie den Vormittag.

Förderung und Freizeit am Nachmittag

Nach der Schulzeit empfangen wir die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen und essen gemeinsam zu Mittag. Nach der Pflege steht die Übernahme von Ämtern, wie Spülmaschine einräumen oder Tisch abräumen auf dem Plan. So können die Kinder, je nach Möglichkeit, die Selbstständigkeit erproben und lebenspraktische Förderung im Alltag erleben.

Nach der Hausaufgabenbetreuung beginnen individuelle Therapien oder Einzelförderungen, je nach Förderplan. Auch Freizeitangebote in der Gruppe kommen dabei nicht zu kurz. Wenn Ämter- oder Arztgänge anstehen, organisieren wir diese und begleiten die Kinder und Jugendlichen.

Nach dem gemeinsamen Abendessen und der Abendpflege ist ab 21.00 Uhr Nachtruhe angesagt.

Unser Konzept im Heilpädagogischen Wohnen Aschau

Die Suche nach einer geeigneten Unterbringung für Ihr Kind ist eine große Entscheidung. Wir möchten Ihnen mit Auszügen aus unserem Konzept gerne näherbringen, wie wir arbeiten und wie die Rahmenbedingungen bei uns im Wohnheim sind.

Heilpädagogisches Wohnen als Teil des Heilpädagogischen Zentrums Aschau

Durch unser Gesamtkonzept im HPZ Aschau mit enger Anbindung an die Orthopädischen Kinderklinik, einem schulisches Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung,  der Heilpädagogische Tagesstätte und einer Therapie-/Fachdienstabteilung mit heilpädagogisch/psychologischen Diagnose- und Fördermöglichkeiten, sowie medizinische Therapien, wie Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie sind wir ideal auf die Betreuung Kinder, Jugendlicher und junge Erwachsenen mit Körper- und Mehrfachbehinderungen im Vorschul- bzw. Schulalter ausgerichtet.

 

Drei Gruppen befinden sich ca. einen Kilometer vom Hauptgebäude der Orthopädischen Kinderklinik Aschau entfernt, im behindertengerecht umgebauten ehemaligen Schullandheim der
Stadt Würzburg. Eine Gruppe ist im Hauptgebäude des Behandlungszentrums Aschau
untergebracht.

Der Ort selbst, ein bekannter und beliebter Urlaubsort, bietet den Kindern und auch
den Mitarbeitern ein hohes Maß an Lebensqualität.

Durch das Vorhandensein des Behandlungszentrums ist Aschau in vorbildlicher Weise behindertengerecht ausgebaut (ebenerdige Zugänge und Rampen in Geschäfte und öffentliche Gebäude etc.). Die Bürger:innen des Ortes leben seit Jahrzehnten mit den behinderten Kindern und Jugendlichen, woraus sich durchweg ein hohes Maß an Toleranz und Verständnis entwickelt
hat. Die freundschaftliche Verbundenheit der Bürger:innen mit unserer Einrichtung hat Tradition.

Als großes Dorf ist Aschau überschaubar. Der Bahnanschluss wie auch die hauseigenen
Busse erlauben es den Bewohner:innen des Wohnheims jedoch ebenso Angebote in den
Städten (München, Rosenheim, Traunstein, Salzburg) wahrzunehmen.

Bei unseren Bewohnern:innen im Heilpädagogischen Wohnen handelt es sich überwiegend
um Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, deren Pflege und Förderung
aufgrund der Schwere ihrer Behinderungen mit den vorhandenen Ressourcen im häuslichen
Umfeld von Eltern und Familie nicht mehr zu leisten ist. Der Grad der Behinderung spielt dabei keine Rolle.
Aufgrund ihrer Beeinträchtigung(en) bedürfen die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
einer individuellen und ganzheitlichen Betreuung, Erziehung, Bildung, Förderung und Pflege in vollstationärer Form.

Für die Aufnahme Ihres Kindes gibt es kein Mindestalter. In die Kleinkinder-Gruppe
können auch Kinder aufgenommen werden, die das erste Lebensjahr noch nicht vollendet
haben.
In drei Gruppen richtet sich das Angebot an Kinder ab dem vollendeten dritten Lebensjahr
bis zur Beendigung ihrer Schulpflicht, so dass sie das Wohnen dann als junge Erwachsene verlassen.

Die meisten unserer betreuten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben aufgrund ihrer komplexen medizinischen Diagnosen mit multiplen körperlichen Schädigungen und den damit einhergehenden Sekundärerkrankungen (Krampfanfällen, Ateminsuffizienz, Wahrnehmungsstörungen, Schluckstörungen, Trinkschwäche und ähnliches), einen massiv erhöhten Förder-, Betreuungs- und Pflegebedarf.

Oft ergibt sich durch die komplexen Krankheitsbilder ein sehr hoher pflegerischer Bedarf,
der neben der erforderlichen Grundpflege in großem Umfang auch Maßnahmen der
einfachen wie auch komplexen Behandlungspflege (z.B. Dekubitusprophylaxe, Anlegen
von Korsetts und Orthesen, regelmäßiger intermittierender Katheterismus der Harnblase,
Anlegen einer Maske bei regelmäßiger intermittierender Beatmung, Absaugen
des Rachenraumes und Pflege der Trachealkanüle bei liegendem Tracheostoma, Nahrungsgabe
über eine PEG-Sonde sowie Pflege der liegenden PEG-Sonde o.ä.) beinhaltet.

Wir sind auf die intensive therapeutisch-pädagogische Betreuung, Förderung und Begleitung spezialisiert und fördern die individuelle Entwicklung ganzheitlich.

Viele unserer betreuten Kinder, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen sind in ihren Kommunikationsmöglichkeiten im teils erheblichem Maße eingeschränkt.

Wir nehmen uns Zeit, um durch gezielte Beobachtung Ihre individuellen Äußerungen zu erkennen und zu verstehen. So schaffen wir individuelle Kommunikation, auch durch:

  • Anpassung und Anschaffung passender Kommunikationsgeräte
  • Erlernen des Umganges mit verschiedenen elektronischen Kommunikationshilfsmitteln
    je nach Altersstufe und Entwicklungsstand
  • Training der Anwendung in Zusammenarbeit mit den Logopäden, um die Kommunikationsmittel zu nutzen und im Alltag einzusetzen
  • Erlernen und Anwenden von Gebärden nach dem Wortschatz „Schau doch meine Hände an“ sowie in fortgeschrittener Form in deutscher Gebärdensprache
  • Verwendung von UK Symbolen (erstellen und Anwenden von Symbolkärtchen für alle Lebensbereiche, individuell auf die Bewohner:innen abgestimmt)

Unsere Mitarbeiter:innen verfügen deshalb über eine hohe persönliche Kompetenz. So sorgen wir für eine liebevolle Atmosphäre, die sich auf Respekt, Verständnis und Verantwortung stützt.


Bei uns arbeiten Fachkräfte, die in folgenden Qualifikationen ausgebildet sind: 

  • Heilpädagogik
  • Soziale Arbeit oder Sozialpädagogik
  • Heilerziehungspflege
  • Erziehung/Pädagogik
  • Kinderkrankenpflege

Interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Berufsgruppen ist für
uns eine wesentliche Voraussetzung. So schaffen wir es, den unterschiedlichen Bedürfnissen unserer Bewohner gerecht zu werden.

In der Fachdienst- und Therapie-Abteilung arbeiten Fachkräfte mit folgenden Abschlüssen:

  • Psychologie
  • Heilpädagogik
  • Soziale Arbeit oder Sozialpädagogik
  • Physiotherapie und Ergotherapie
  • Sprachtherapie oder Logopädie

Die Meisten verfügen über Zusatzausbildungen in verschiedenen Therapieverfahren (z.B. Traumatherapie, Familientherapie, Bobath-Therapie, Sensomotorische Integration, Unterstützte Kommunikation und ähnliches).

Wir sind immer für unsere Bewohner:innen da - rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr.

Dies gewährleisten wir durch Früh-, Teil-, Spät- und Nachtdienst in denen in jeder Schicht pro Gruppe mindestens eine Fachkraft tätig ist, zusätzlich Hilfskräfte. 

Gruppenübergreifend sind für die Betreuung in den drei Wohngruppen im „Würzburger Haus" während der Nacht mindestens eine pädagogische Fachkraft und eine qualifizierte
Hilfskraft als Nachtbereitschaft im Einsatz. Durch Rundgänge der Nachtwache werden alle drei Gruppen bedarfsgerecht betreut. Die Wohngruppe im Haupthaus wird während der Nacht durch eine pädagogische Fachkraft als Nachtwache betreut, die Nachtbereitschaft wird durch den unmittelbar vor Ort befindlichen Arzt im Dienst gewährleistet.

Die Ausstattung des Heilpädagogischen Wohnens bietet die besten Chancen zur
Befähigung zu einem selbstverantwortlichen Leben innerhalb der Grenzen der Behinderung.

Jede Wohngruppe bietet folgende Ausstattungsmerkmale:

  • Einzelzimmer oder Doppelzimmer für die zu betreuenden Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die von diesen nach ihren eigenen Wünschen gestaltet werden können
  • In der Gruppe mit Kleinkindern sind die Räumlichkeiten individuell auf die Bedürfnisse der Kleinkinder abgestimmt
  • Behindertengerechte Lage (zentrumsnah, durch öffentlichen Verkehr erreichbar; die Straßensituation vor Ort ist auch von Rollstuhlfahrern zu bewältigen)
  • behindertengerechte Sanitäranlagen für weibliche und männliche Bewohner
  • einen Gruppenraum/Wohnzimmer für gemeinsame Aktionen
  • eine behindertengerechte Küche
  • ein Bereitschaftszimmer bzw. Büro für Mitarbeiter:innen

Zusätzlich haben wir einen gemeinschaftlich genutzen Mehrzweckraum und eigene Therapieräume für Ergo-, Physio- und Sprachtherapie.

Darüber hinaus stehen im Behandlungszentrum folgende Räume für unsere Bewohner:innen zur Verfügung:

  • eigene Räumlichkeiten für psychologische Spieltherapie
  • ein Therapiebad
  • eine Turnhalle
  • eine 15 m hohe Kletterwand im Eingangsbereich der Orthopädischen Kinderklinik
  • ein Spielplatz
  • eine zentrale Küche

Können wir uns das denn leisten?

Die Finanzierung der Betreuung in den Wohngruppen erfolgt im Wesentlichen auf der
Grundlage des Sozialgesetzbuches (§ 53 und § 54 SGBXII). Sie, als Eltern, stellen einen Antrag
auf Gewährung von Hilfe bei der Sozialhilfeverwaltung des Bezirks von Oberbayern. Die
Kosten werden dann bis auf einen einkommensabhängigen Eigenanteil in Höhe der
häuslichen Ersparnis übernommen.

Sie erhalten das Kindergeld weiterhin, ausserdem erhält Ihr Kind oder Jugendlicher vom Bezirk Oberbayern jeden Monat ein nach dem Alter gestaffeltes Taschengeld, das für ihre persönlichen Bedürfnisse (Körperpflege, Geschenke, Hobbys etc.) ausgegeben werden kann. Zur Anschaffung von Kleidungsstücken wird außerdem ein pauschaliertes Bekleidungsgeld in der Regel gewährt. Darüber hinaus werden in der Regel die Kosten für zwei Heimfahrten pro Monat vom Kostenträger übernommen.

Falls Ihr Kind pflegebedürftig ist, erhalten Sie das Pflegegeld nur noch anteilig
für die Tage, an denen sich Ihr Kind Zuhause aufhält (z.B. an Wochenenden oder in den
Ferien). 

Anfallende Arztkosten und Kosten für Medikamente werden von den Krankenkassen
übernommen, ebenfalls auch die für die Betreuten notwendigen Therapien (Physio-, Ergo-
und Sprachtherapie) im Rahmen des Teilungsabkommens.

Haben Sie Fragen? Wir sind gerne für Sie da!