Originalstudie:
Ultrasound is a suitable radiation-free alternative for hip Surveillance in children with cerebral palsy or developmental dysplasia of the hip older than one year
Kinder mit Zerebralparese (CP) oder einer angeborenen Hüftreifungsstörung (DDH) brauchen regelmäßige Hüftkontrollen, damit ein „Weglaufen“ des Hüftkopfs aus der Pfanne (Dezentrierung) früh erkannt und behandelt werden kann. Röntgen ist dafür üblich – bedeutet aber Strahlenbelastung. Die Studie prüft, ob Ultraschall (US) als strahlenfreie Alternative das Gleiche zuverlässig feststellen kann.
Wie wurde untersucht?
169 Kinder/Jugendliche, insgesamt 327 Hüften wurden untersucht.
Alle erhielten Ultraschall und Röntgen nach einheitlichen Protokollen.
Aus beiden Verfahren wurden vergleichbare Messgrößen berechnet, die anzeigen, wie weit der Hüftkopf seitlich „heraussteht“.
Die wichtigsten Ergebnisse – kurz erklärt
- Aussagekraft: Ultraschall und Röntgen lieferten für bestimmte standarisierte radiologische Parameter sehr ähnliche Messwerte. Es gab keinen bedeutsamen Unterschied zwischen den zentralen Kennzahlen beider Verfahren. → US ist verlässlich.
- Hohe Zuverlässigkeit: Wenn verschiedene Untersucher*innen oder die gleiche Person erneut messen, kommen nahezu identische Ergebnisse heraus. → US ist reproduzierbar.
- Altersaspekt: Mit zunehmendem Alter nimmt die Knorpeldicke am Hüftkopf ab; ab etwa 5 Jahren werden die Werte stabiler. → Empfehlung: US eignet sich besonders gut ab ~5 Jahren, ist aber auch bei jüngeren Kindern hilfreich, um Strahlen zu vermeiden.
- CP vs. DDH: Die Muster der Dezentrierung unterscheiden sich etwas zwischen CP- und DDH-Hüften. Der Ultraschall bildet beide Situationen zuverlässig ab.
Was bedeutet das für die Praxis?
- Ultraschall kann Röntgen in Verlaufskontrollen teilweise ersetzen
- Frühe Erkennung einer beginnenden Fehlstellung ist weiterhin möglich – bestimmte Messwerte korrelieren gut mit den Röntgenwerten.
- Regelmäßige Kontrollen lassen sich damit häufiger und stressärmer durchführen, gerade bei Kindern, die viele Jahre begleitet werden.
Einschränkungen
- Ultraschall erfordert sorgfältige Lagerung und Erfahrung der Untersuchenden; Bildqualität kann bei einzelnen Kindern variieren.
- Für die Standard-Routine ist US hervorragend; Spezialfragen (z. B. dreidimensionale Details) können weiterhin nur erweiterte Bildgebung erfordern.