Einblick in die mobile Frühförderung

Erhalten Sie einen Einblick in die Arbeit unserer mobilen Frühförderung.

Aus dem Alltag in der mobilen Frühförderung

 

(Aus dem Alltag von Birgit Jakob, Physiotherapeutin in der Frühförderstelle Traunstein im KIZ Chiemgau)

Heute besuche ich Anton* (Name geändert) und seine Familie zu Hause. Als ich die Wohnung betrete, strahlt mich der 4-Jährige an: Er freut sich, mir sein Zimmer zeigen zu können.

Normalerweise kommt er mit seiner Mutter zu uns in die Frühförderstelle. Doch heute wollen wir uns sein neues Therapie-Dreirad anschauen.

Anton sitzt in der Spielecke und führt mir gleich seine Autos und Bagger vor. Er benötigt auf Grund seiner Behinderung Unterstützung beim Gehen und kommt auch mit Hilfsmitteln nur sehr langsam und unsicher vorwärts.

Das Therapierad ist eine schöne Möglichkeit für ihn, bei Familienausflügen aktiv dabei zu sein oder vor dem Haus mit den Nachbarskindern zu spielen. Das Rad hat drei große Räder und eine extra Stütze am Sitz, so dass Anton stabil sitzen kann.

Anton zieht mit Unterstützung seines Vaters Jacke und Schuhe an. In die Jackenärmel kann er schon alleine schlüpfen, zum Einfädeln des Reisverschlusses muss Papa helfen. Dank eines großen Anhängers am Reisverschluss kann Anton ihn alleine nach oben ziehen. Das haben seine Eltern gemeinsam mit unserer Ergotherapeutin ausprobiert und umgesetzt.

Am Rollator geht Anton stolz voraus in Richtung Gartenschuppen. Dort steht schon das rote Dreirad, es wurde bereits vom Rehatechniker passend für Anton eingestellt. Die Eltern sind aber noch etwas unsicher, ob sie alles richtig machen. Ich lasse mir zeigen, wie Anton mit Hilfe seines Vaters auf das Rad aufsitzt und angeschnallt wird und gebe noch ein paar praktische Tipps.

Die Sitzposition passt gut, gleich kann es losgehen. „Helm“ ruft Anton… den wollen wir natürlich nicht vergessen. Gut gerüstet tritt Anton in die Pedale, das kostet ganz schön viel Kraft. Beim Lenken hilft Papa an der Schiebestange etwas mit, da es Anton viel Spaß macht, einfach wild den Lenker hin und her zu wackeln.

Wir bauen einen kleinen Hindernissparcour im Hof auf, um Anton einen Anreiz zu geben, das Richtungslenken zielgerichtet einzusetzen. „Tolle Idee“, findet Antons Papa.

Als wenig später Antons Mutter mit der kleinen Schwester nach Hause kommt, staunen beide, wie Anton ihnen stolz entgegenfährt. Er rumpelt mit dem Vorderrad gegen Mamas große Tasche. „Jetzt musst du nur noch das Bremsen lernen“, lacht sie.

Für mich geht es weiter. Eine weitere Familie wartet auf mich. Sie sind erst letzte Woche mit ihrem kleinen Sohn aus dem Krankenhaus entlassen worden, nachdem er 13 Wochen zu früh auf die Welt gekommen ist.

Ich freue mich darauf die Familie kennenzulernen, für ihre Fragen und Sorgen da zu sein und gemeinsam mit ihnen ein passendes Förderangebot zu erarbeiten.

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