Multicenter-Studie zur Wachstumslenkung

Gemeinsam mit orthopädischen Kliniken in Frankfurt, Hannover und Eisenberg wurde eine multizentrische Studie zur Vorhersage des Rebound-Effekts nach Wachstumslenkung bei Kindern mit Achsfehlstellungen durchgeführt.

Finanziell unterstützt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, wurden die Studienergebnisse von einer renommierten Fachzeitschrift begutachtet und stehen kurz vor der Veröffentlichung.

Beinachsenfehlstellungen wie X- und O-Beine können eine ungleichmäßige Belastung des Knies verursachen und zu übermäßigem Verschleiß des Gelenkknorpels führen.

Die Wachstumslenkung bei Kindern bietet eine effektive Therapieoption, indem kleine Platten wie Eight-Plates und Schrauben an den Wachstumsfugen des Kniegelenks verwendet werden, um die Deformität frühzeitig zu korrigieren und das Restwachstum zu nutzen.

Unsere Studie zielt darauf ab, die Behandlung von Beinachsenfehlstellungen zu optimieren, indem wir präoperative Ganganalysen verwenden, um Vorhersagen über den Behandlungsverlauf zu treffen und mögliche Rebound-Effekte nach der Entfernung der Platten und Schrauben vorherzusagen.

Vor und nach der Behandlung führen wir dreidimensionale Ganganalysen durch, um Verbesserungen der Kniegelenkbelastung beim Gehen zu bewerten.

In unserer Stichprobe von fünfzig Kindern und Jugendlichen mit idiopathischer Knievalgus-Malalignment stellten wir fest, dass bei 22 der 50 Patienten ein Rebound auftrat.

Zwei Prädiktoren für den Rebound konnten identifiziert werden: eine reduzierte maximale laterale Kontaktbelastung des Kniegelenks in der ersten Hälfte der Standphase zum Zeitpunkt der Entfernung der Platten und Schrauben sowie eine geringfügige anfängliche Deformität gemäß des mechanischen Femorotibialwinkels. Die Vorhersagegenauigkeit für den Rebound betrug 75 Prozent.

Die dynamische Belastung des Kniegelenks durch Ganganalysen und muskuloskeletale Modellierung kann genutzt werden, um den optimalen Zeitpunkt für die Entfernung der Platten zu bestimmen und eine verbesserte Langzeitbehandlung zu ermöglichen.

Kontakt

Setzen Sie sich gerne direkt mit dem Ganganalyse-Experten Professor Böhm in Verbindung.